Dein Hund läuft im Passgang - ist das normal? In diesem Blog erfährst du, weshalb Hunde im Passgang laufen:
Was ist ein Passgang und wie sieht er aus?
Ist dir bei deinem oder anderen Hunden schon mal aufgefallen, dass sie im Schritt, im langsamen Laufen, beim Übergang vom Schritt zum Trab oder sogar beim Traben im Pass laufen? Ich habe öfters Hunde in der Praxis, die im Passgang laufen und werde auch immer wieder von den Besitzer*innen darauf angesprochen.
Wie du den Passgang erkennst:
Der Passgang ist ein symmetrischer Gang, bei dem sich das gleichseitige Gliedmassenpaar synchron vor und zurück bewegt. Die Beine einer Körperseite schwingen also gleichzeitig vor während die Beine auf der anderen Seite in der Stützbeinphase sind. Der Körperschwerpunkt verlagert sich dabei von einer Seite zur anderen. So kommt oft ein schwankender Gang zustande, der dann den Hundebesitzer*innen meistens auffällt.
Es gibt Tierarten, bei denen der Passgang normal ist, wie z. B. bei Elefanten, Giraffen oder Kamelen. Beim Hund ist der Kreuzgang die übliche Gangart, dh. er bewegt auf der gleichen Seite ein Bein vor und das andere zurück. Hier die visuelle Darstellung der Gangarten:
Was sind mögliche Ursachen für den Passgang beim Hund?
Es ist wichtig zu beobachten, ob der Hund schon von klein auf im Passgang läuft oder ob er es erst im Alter tut oder irgendwann ganz plötzlich damit anfängt. Auch sollte man schauen, wann genau er das tut:
nur beim langsamen Laufen, beim Wechsel von Schritt zu Trab oder auch im flüssigen Trab?
Hier einige Ursachen für den Passgang:
rassetypisch wie z. B. beim English Springer Spaniel, Labrador Retriever, Bulldogge u.a.
verspannte oder schmerzhafte Rückenmuskulatur
Schonhaltung bei Schmerzen: durch Wirbelblockaden, Spondylosen, Arthrose in den Wirbelgelenken
neurologische Störungen
Ermüdung nach langem Laufen/Traben-> entlastet dann die Rückenmuskulatur
auf dem Hundeplatz kann man es manchmal beobachten, wenn der Hund einen ständigen Blickkontakt zu seiner Hundeführerin hat (einseitige Rückenverspannung).
Wenn es rassetypisch ist oder ein Hund von klein auf im Pass läuft, kann man davon ausgehen, dass es die natürliche Gangart des Hundes ist. Sollten aber zusätzliche Auffälligkeiten wie z.B. Probleme beim Treppensteigen oder beim Hinlegen/Aufstehen, Lahmheit, Bewegungsunlust, verminderte Spielfreude, unsicherer Gang, Zehenschleifen etc. auftreten, wäre eine Abklärung wichtig. Läuft der Hund nur kurzzeitig im langsamen Schritt oder beim Übergang von Schritt zu Trab im Pass, ist es in der Regel harmlos.
Vorsicht ist geboten, wenn der Hund nie im Pass gelaufen ist und erst später im Leben damit anfängt. Dann ist es höchstwahrscheinlich ein Zeichen für ein orthopädisches Problem und sollte durch einen Tierarzt abgeklärt werden.
Was kannst du tun?
Als erstes solltest du der Ursache auf den Grund gehen.
Beobachte deinen Hund beim Spazieren und finde heraus, ob, wann und wie oft er im Passgang läuft
Zeigt er weitere Anzeichen von Schmerzen oder Problemen?
Wenn ja, lasse von einem Tierarzt abklären, was die Ursache dafür ist. Je nach Ursache kann dann eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Bespreche mit dem behandelnden Arzt, wann ihr mit Physiotherapie beginnen könnt.
Auch wenn keine orthopädischen Probleme vorliegen, kannst du mit einer Hundephysiotherapeutin abklären, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und welche in deinem Fall sinnvoll wären.
Wie hilft die Physiotherapie deinem Hund?
Durch die aktive Bewegungstherapie kann ein ¨normaler¨ Bewegungsablauf wieder antrainiert werden. Da Bewegungsmuster im Gehirn abgespeichert werden, dauert es eine gewisse Zeit, bis diese durch die richtigen Bewegungsabläufe ersetzt werden.
Um dauerhafte Fehlbelastungen und daraus folgende Probleme zu verhindern, ist es sinnvoll den physiologischen Bewegungsablauf zu trainieren.
Schmerzen und Verspannungen in der Rückenmuskulatur können anhand von Thermotherapie und Massagen gelöst werden und Wirbelblockaden lassen sich mit Dorntherapie lösen.
Einige physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten:
- Massage
Melde dich am besten bei mir, wenn du Fragen hast oder an einer Therapie interessiert bist.
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